Herbst im Brackvenn


Nicht weit hinter der deutsch-belgischen Grenze hinter Mützenich liegt das Brackvenn, mit seinen ca. 335 ha Ausdehnung beidseitig der Verbindungsstraße Eupen – Monschau zwischen Neu-Hattlich und Mützenich und ist mit dem Auto leicht zu erreichen.

Das Brackvenn ist Teil des Hohen Venn, französisch Hautes Fagnes, und ist ein in Europa fast einzigartiger Biotop. Bis zu acht Meter tief reicht die Torfschicht. Der Zugang ist streng geregelt. Wo er erlaubt ist, führen Bohlenstege und markierte Wege sicher durch eine Naturlandschaft, die zu jeder Jahreszeit ihren Reiz hat.

Der Blick schweift im Frühjahr über Wildnarzissenwiesen und Wollgrasbüschel, im Sommer über Tümpel, auf denen Wasservögel ihre Brut aufziehen, im Herbst über rostrote Heideflächen, im Winter über eine sibirisch anmutende Eis- und Schneewüste.

Durch das raue Klima mit einer Durchschnittstemperatur von nur ca. 6°C sind zahlreiche sehr seltene Pflanzenarten Nordeuropas und der Gebirgsregionen sowie des atlantischen Raums hier heimisch. Pfeifengräser stecken ihre Pilzkopfbüschel zusammen. Flatterbinsen wogen im Wind. Moosbeere, Rosmarinheide, Beinbrech bilden einen krautigen Pelz.

Die Vennlandschaft, so wie wir sie heute kennen, ist größtenteils unter dem Einfluss des Menschen entstanden. Weidewirtschaft, das Roden von Wäldern und der Torfabbau haben offene Räume geschaffen. Noch bis ins Mittelalter war das Hohe Venn zu 90 % mit Laubwäldern bedeckt. Etwa ab 1840 wurden viele Heideflächen mit Fichten bepflanzt.

Um die verbliebenen Hochmoore samt ihrer Fauna und Flora zu schützen, ist seit 1957 eine Fläche von 4500 Hektar als Naturschutzgebiet ausgewiesen.. 

Besonderes im Herbst erstrahlt diese einmalige Landschaft im besonderen Licht und gegen Abend, bevor die Sonne untergeht, kann man ein herrliches Naturschauspiel genießen.